Solidarische Landwirtschaft in Heidelberg – die Markushofgemeinschaft wächst

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Sich gemeinsam für nachhaltige solidarische Landwirtschaft einsetzen und ökologische Lebensmittel aus der Region beziehen – dieser treibende Gedanke hat im Frühjahr 2011 mit zur Gründung der solidarischen Landwirtschaft in Heidelberg beigetragen. Aus der überschaubaren Gruppe der Anfangszeit ist mittlerweile eine Solidargemeinschaft von über 140 Mitgliedern geworden.

Solidarische Landwirtschaft – ein Gegenentwurf zur Nahrungsmittelindustrie

Angesichts der sich häufenden Lebensmittelskandale drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob eine Versorgung mit gesunden Lebensmitteln in Zukunft überhaupt noch möglich ist. Durch den stetigen Preisdruck in der Nahrungsmittelindustrie greifen die Hersteller und Erzeuger nicht zuletzt in den Genpool der Pflanzen ein, um die Erträge und Resistenzen zu steigern und intensivieren den Anbau.

Zwar steigt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln stetig, doch dadurch auch der Druck und die Ansprüche. Angesichts in Plastik verschweißter Biogurken und normierter Karotten in Plastikschalen sind Zweifel am ökologischen Wert dieser Produkte gerechtfertigt.

In der solidarischen Landwirtschaft schließen sich Verbraucher direkt mit dem Erzeuger zusammen, um Lebensmittel ökologisch, regional, saisonal und in hoher Qualität zu produzieren. Die Gruppe verwaltet, organisiert und finanziert eigenverantwortlich zusammen mit den Landwirten den landwirtschaftlichen Betrieb und die Lieferlogistik.

Durch die ertragsunabhängige Finanzierung und die Abnahme der gesamten Ernte (krummes oder angeschlagenes Obst und Gemüse) werden Überproduktion und Verschwendung vermieden, durch den regionalen und saisonalen Konsum Energieverbrauch für Transporte und Ausbeutung von Natur und Mitarbeiter landwirtschaftlicher Intensivbetriebe in anderen Ländern verhindert.

Die Markushofgemeinschaft

In Heidelberg liefert der Bioland zertifizierte Markushof aus Nußloch die Grundlage für die Gemeinschaft. Mit etwa 50 Hektar Fläche kann der Hof bis zu 180 Mitglieder versorgen. Neben etwa dreißig verschiedenen Gemüsesorten und Milch, bietet der Hof Getreide in Form von Körnern, Mehl, Brot oder Nudeln, sowie Fleisch und Käse. Von den Streuobstwiesen kommen noch Äpfel und selbstgepresster Apfelsaft hinzu.

Alle organisatorischen Arbeiten, die Verteilung und Abholung der Lebensmittel und auch die Hilfe auf dem Acker werden von den Mitgliedern erbracht. Die Organisation erfolgt über die einzelnen Depots und die Arbeitsgemeinschaften, die verschiedene Aufgabenbereiche und Themengebiete verantworten. Letztlich trägt jedes einzelne Mitglied nach seinen Möglichkeiten dazu bei, die Gemeinschaft und den Hof zu erhalten.

Die Finanzierung wird über monatliche Beiträge gewährleistet, die einmal jährlich für das neue Haushaltsjahr berechnet und ausgerufen werden. Ganz im Sinne der Solidarität verstehen sich die Beiträge immer als Richtwert und sind nach oben und unten anpassbar. Nach Möglichkeit soll jedem unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten eine Teilnahme ermöglicht werden.

Mitgliedschaft in der solidarischen Landwirtschaft

Die Beziehung zwischen dem Hof und der Gemeinschaft und innerhalb der Gemeinschaft beruht auf Vertrauen und nicht auf Verträgen. Jedes Mitglied übernimmt für sich die Verantwortung, den Hof und die Gemeinschaft zu unterstützen. Wer Mitglied werden möchte, kontaktiert den Depotsprecher oder die Depotsprecherin des jeweiligen Stadtteil-Depots (Lieferpunkt), um die Anmeldung zu besprechen. Sobald die notwendigen Daten an die Schatzmeisterin übermittelt sind und die Bestellung entsprechend aktualisiert ist, kann das neue Mitglied seinen Anteil einmal wöchentlich im Depot abholen. Über die Arbeitsgruppen, die Depotsprecher und die anderen Mitglieder wird das neue Mitglied nach und nach in die Organisation und Unterstützung der Gemeinschaft eingebunden.

Hier erhalten Sie weitere Informationen über die Solidarische Landwirtschaft in Heidelberg:

http://www.solawi-rhein-neckar.org

Pressekontakt:
Solidarische Landwirtschaft Rhein-Neckar e.V.
Vertretungsberechtigter Vorstand:
Brigitte Henkel
Richard-Wagner-Str. 6
69121 Heidelberg
info@solawi-rhein-neckar.org

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