Ausstieg aus Paris-Abkommen ist Schlag ins Gesicht der Menschheit und Schwächung der USA Germanwatch: EU und China müssen neue Klimaschutz-Allianz aufbauen

Pressemitteilung Germanwatch

Berlin (1. Juni 2017). Die Entscheidung der US-Regierung für den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen stößt bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch auf heftige Kritik. “Der von Präsident Trump verfügte Ausstieg aus dem Paris-Abkommen ist ein Schlag ins Gesicht der gesamten Menschheit und er schwächt die USA selbst”, sagt Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. “Trumps Realitätsverweigerung ist zum einen zynisch, weil er einfach so tut, als gäbe es die globale Klimakrise mit all’ ihren schon heute sichtbaren Folgen nicht. Die Regierung des Staates, der historisch gesehen mit seinen immensen Emissionen den größten Anteil zur Krise beigesteuert hat, kündigt den vom Klimawandel betroffenen ärmsten Menschen auf der Welt die Solidarität auf. Der Ausstieg aus dem Paris-Abkommen ist zum anderen dumm, denn er wird vor allem den USA selbst schaden. Klimaschutz und Erneuerbare Energien sind riesige Wachstumsbereiche. Die US-Regierung meldet ihr Land von diesen Zukunftsmärkten ab. Das haben auch viele Städte, Bundesstaaten und Unternehmen in den USA erkannt, die trotz Trumps’ Entscheidung auf mehr Klimaschutz drängen.”

Trump habe sich als beratungsresistent erwiesen und verweigere sich den Fakten, so Milke weiter. “In der vergangenen Woche hat Papst Franziskus Trump erklärt, dass es eine moralische Verpflichtung zum Klimaschutz und zur Unterstützung der Ärmsten gibt. Die anderen Regierungschefs der G7 haben zudem deutlich gemacht, wie stark die internationale Einigkeit beim Paris-Abkommen ist. Und führende Ökonomen der OECD haben vorgerechnet, dass Klimaschutz wirtschaftliche Chancen und Arbeitsplätze schafft. Überdies haben Unternehmenschefs betont, dass das Abkommen die verlässlichen Rahmenbedingungen schafft, die sie brauchen um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wer das alles ignoriert, der ist blind für die Realität.”

Nun müssen andere Regierungen umso mehr die internationale Klimapolitik und die Umsetzung des Paris-Abkommens forcieren, so Germanwatch. Klaus Milke: “Die EU und China müssen die internationale Klimapolitik vorantreiben – gemeinsam mit den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Staaten, die häufig auch Vorreiter beim Klimaschutz sind. Der EU-China-Gipfel morgen bietet bereits die Gelegenheit, eine solche engere Zusammenarbeit anzukündigen.” Mit Indien hat Bundeskanzlerin Merkel bereits diese Woche eine engere Partnerschaft beim Klimaschutz angekündigt. Eine so gestaltete informelle Allianz sollte auch weiteren Ländern offenstehen. Sie sollte sich zudem eng mit denjenigen US-Bundesstaaten abstimmen, die weiter auf Klimaschutz setzen.

Die nächste Chance, sich direkt mit Trump über Klimaschutz auseinander zu setzen, ist der G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg. “Die Bundeskanzlerin muss gemeinsam mit weiteren Staats- und Regierungschefs Trump deutlich machen, dass er die weltweite Umsetzung des Paris-Abkommens nicht blockieren kann. Die G20 müssen ein ehrgeiziges Klimapaket verabschieden – auch ohne Trump. Es ist nun umso wichtiger, dass die G20-Staaten sich verpflichten, nächstes Jahr Pläne zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts vorzulegen, klimaschädliche Subventionen abzubauen und CO2-Preise einzuführen sowie Klimarisikoversicherungen für die verletzlichsten Menschen in armen Ländern aufzubauen”, so Milke.

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Neue Klima-Allianz aus EU und China sendet starkes Zeichen gegen Trump und für Paris-Abkommen Germanwatch: Deutschland und EU müssen nun bei Klimapolitik nachlegen, um Führungsrolle übernehmen zu können

Bonn/Berlin (2. Juni 2017). Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt die heute beim EU-China-Gipfel angekündigte stärkere Zusammenarbeit beim Klimaschutz. “Das ist zum richtigen Zeitpunkt ein starkes Zeichen gegen den Kurs von US-Präsident Trump. Die EU und China machen deutlich: Das Pariser Klimaabkommen steht. Seine Umsetzung ist Verpflichtung für beide Regionen”, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. “Es ist richtig, dass die EU und China die wirtschaftlichen Chancen des Klimaschutzes betonen. Zusammen können China und die EU zum neuen Führungsduo der globalen Klimapolitik werden.”

Beim Gipfel wurde eine engere Zusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Erneuerbare Energien, klimafreundliche Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität vereinbart. Christoph Bals betont aber: “Wer in der internationalen Klimapolitik führen will, muss seine Hausaufgaben im eigenen Land machen. Gerade Deutschland und die EU sind beim Klimaschutz in den vergangenen Jahren zurückgefallen und müssen nun wieder das Tempo erhöhen. Wenn wir aus der EU jetzt eine Klima-EU machen, stärkt das Europa und die globale Zusammenarbeit.”
Dafür sei eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland unerlässlich. Eine gemeinsame Investitionsoffensive in Forschung und Infrastruktur für die treibhausgasneutrale Wirtschaft der Zukunft würde Innovationen fördern. Gemeinsame Initiativen für einen CO2-Mindestpreis sowie Investitionen ins europäische Schienen- und Stromnetz können zur Triebfeder einer neuen ambitionierten EU-Klimapolitik werden.

Deutschland stehe überdies in der Pflicht, seine klimapolitische Glaubwürdigkeit mit einem strukturierten Kohleausstieg unter Beweis zu stellen. Bals: „Deutschland muss sich bei seiner Energieversorgung fragen lassen: Wollen wir im Sinne Trumps an der Kohle festhalten oder die Potenziale von Wind und Sonne endlich voll ausschöpfen?“ Es sei zudem zentral, dass die EU sich eindeutig zur Verantwortung der Industrieländer für die Klimafinanzierung bekennen. “Viele Länder des globalen Südens benötigen finanzielle Hilfe für den Klimaschutz und die Anpassung an die schon jetzt unvermeidbaren Folgen des Klimawandels. Das ist ein zentraler Baustein jeder internationalen Klima-Kooperation”, so Bals. Positiv sei, dass auch China sich zu verstärkter Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern bekenne.
Als Gastgeberin des G20-Gipfels in wenigen Wochen in Hamburg trägt Kanzlerin Merkel eine besondere Verantwortung. “Die anderen G20-Staaten müssen Trump eindeutig klar machen: Wir verstärken unsere Anstrengungen beim Klimaschutz”, fordert Bals. “Die Bundeskanzlerin sollte die übrige G20 für ein klares Bekenntnis zur Umsetzung des Paris-Abkommens gewinnen.” Die übrigen G20-Staaten sollten sich verpflichten, nächstes Jahr Pläne zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts vorzulegen, klimaschädliche Subventionen abzubauen und CO2-Preise einzuführen sowie Klimarisikoversicherungen für die verletzlichsten Menschen in armen Ländern aufzubauen.

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Von Hamburg nach China per Bambusfahrrad: Hamburger Ehepaar erreicht China

Pressemeldung

287 Tage und 15.000 gefahrene Kilometer sind geschafft.
Karina und Tim Poser passierten 20 Länder auf Bambusfahrrädern bis China.
Countdown der letzten Etappe bis ins chinesische Chengdu.

Hamburg/Kiel, 13. August 2015: Unter dem Motto „boo2east“ startete das Hamburger Ehepaar Karina und Tim Poser in ihrer Heimatstadt am 2. Oktober 2014 auf zwei Bambusfahrrädern. Das Ziel: mit dem Fahrrad nach China. Nun ist es soweit: Über Kirgistan reisten die beiden nach China ein und starten zu ihrer letzten Etappe über 3.500 Kilometer quer durch die Volksrepublik China. Die finale Destination ist die chinesische Metropole Chengdu.

Gestartet in der Hansestadt, passierten die Hamburger die österreichischen und italienischen Alpen, fuhren über Kroatien weiter über Albanien Richtung Griechenland und in die Türkei. Mit Stationen in Armenien, Iran, Turkmenistan und Uzbekistan, verbrachte das Paar viel Zeit in Zentralasien und schwärmt über seinen Blog und die Social Media-Kanäle von den unzähligen Eindrücken und Kontakten, die sie während ihrer Reise bislang gesammelt haben. „Jenseits touristischer Ströme entdecken wir das wahre Leben. Wir machen tolle Bekanntschaften und dürfen viel Gastfreundschaft erfahren. Wir werden in die Familien zum Essen oder Übernachten eingeladen – neben der einmaligen Landschaften durch die wir fahren, sind diese zwischenmenschlichen Erlebnisse unbeschreiblich“, berichtet Karina Poser. So wurde ihr Mann in Kirgistan auch zur Schlachtung eines Schafes eingeladen, die er als ruhigen und respektvollen Vorgang beschreibt.

Für die Jahresreise von rund 20.000 Kilometern wurden die jungen Hamburger von der Schramm Group gefördert. Das Logistikunternehmen stellt dem Paar moderne und stabile Bambusfahrräder zur Verfügung. Die Kieler Firma my Boo entwickelt die Bambusfahrräder gemeinsam mit einem sozialen Projekt in Ghana. Die Rahmen aus Bambus werden in Ghana gefertigt und in der Manufaktur in Kiel anschließend zu hochwertigen und geprüften Alltagsrädern montiert. my Boo vereint ökologische und soziale Nachhaltigkeit und finanziert aus dem Erlös der in Europa verkauften Bambusfahrrädern Schulstipendien und Mikrokredite in Ghana. Die Bambusfahrräder von Karina und Tim Poser unterscheiden sich von der Serienausstattung in den Bremsen und der Schaltung. Statt hydraulischen Scheibenbremsen sind sie mit Öldruck-Felgenbremsen ausgestattet und verfügen über eine spezielle Rohloff Spedhub-Schaltung anstelle einer Ketten- oder Nabenschaltung. So handelt es sich um wartungsarme Reiseräder, die für Gelände jeder Art und das Zusatzgepäck von 30 Kilogramm gerüstet sind.

Aktuell befinden sich die Hamburger Radfahrer in der Nähe von Kashgar. Die Heimreise werden sie im Oktober mit dem Flugzeug antreten.

Bild- und Videomaterial sowie ihre Etappen und Eindrücke veröffentlichen Karina und Tim Poser auf ihrem Blog „www.boo2east.de“.

boo2east auf facebook: facebook.com/boo2east

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Felix Habke
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