Naturland dreimal neu auf der BIOFACH – Gemeinschaftsstand Naturland & Partner unter dem Motto „Öko fürs Wir“

Pressemitteilung, 07.02.2018

Nürnberg – Naturland präsentiert sich 2018 gleich dreimal neu auf der BIOFACH: an neuem Standort, in neuem Erscheinungsbild und mit vielen neuen Partnerbetrieben. Unter dem Motto „Öko fürs Wir“ zeigt Naturland sich als wichtiger Impulsgeber für die Weiterentwicklung des Öko-Landbaus.

Dazu gehört auch, dass Naturland die aktive Auseinandersetzung mit der UN-Agenda 2030 auf der diesjährigen BIOFACH fortsetzt. „Dem Klimawandel begegnen“ lautet etwa der Titel einer von Naturland und GEPA organisierten Podiumsdiskussion, an der auch der Generalsekretär des Rats für Nachhaltige Entwicklung, Prof. Dr. Günther Bachmann, teilnimmt.

Die Agenda 2030 ist gerade für Naturland als internationaler Verband ein wichtiges Thema. Aktuell gibt es Naturland Mitgliedsbetriebe in 52 Ländern der Erde – fünf Länder mehr als vor einem Jahr. Die genauen Zahlen werden zum Auftakt der Messe bekannt gegeben. Das überdurchschnittliche Wachstum bei Fläche und Mitgliedern spiegelt sich auch in der Entwicklung der Ausstellerzahlen auf der Messe wider.

Neuer Standort, neues Erscheinungsbild, neue Partnerbetriebe

Am Naturland Gemeinschaftsstand in Halle 6 nehmen 61 Aussteller teil, rund 25 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind mehr als 200 Naturland Partner auf der Messe vertreten. Erfahrene BIOFACH-Besucher werden aber nicht nur viele neue Partner am Naturland Gemeinschaftsstand entdecken, sondern auch so manches andere kaum wiedererkennen.

Zum einen ist der Gemeinschaftsstand innerhalb der Messehalle 6 umgezogen und ist nun in der westlichen Hälfte der Halle zu finden, direkt am Übergang zu den Hallen 7-9 bzw. zu Halle 5. Zum anderen wurde der Naturland Auftritt komplett überarbeitet – vom Standbaukonzept und der Flächengestaltung bis hin zum Erscheinungsbild des Verbands insgesamt. Das Herz des Auftritts bildet die neue Naturland Themenwelt auf einer gemeinsamen, zentralen Fläche. Dort lädt Naturland die Messebesucher ein zum Dialog und präsentiert sich erstmals im neuen Corporate Design.

Naturland Restaurant mit Bio-Spitzenkoch Konrad Geiger

Beliebter Treffpunkt im Messetreiben wird auch wieder die große Naturland Fairwöhn-Bar sein, wo erneut Bio-Spitzenkoch Konrad Geiger (Bio-Kontor 7) die Messebesucher bekochen wird. Zusätzlich bietet das kleinere Naturland Fairwöhn-Bistro neben öko-fairen Kaffee-Spezialitäten auch herzhafte Snacks sowie verschiedene Kuchen.

Besuchen Sie uns an der Naturland Infotheke in Halle 6, Stand 211, täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr (Samstag bis 17.00 Uhr). Außerdem finden im Laufe der vier Messetage folgende Termine und Veranstaltungen von Naturland oder mit Naturland Beteiligung statt:

Naturland Veranstaltungen auf der BIOFACH, 14. bis 17. Februar 2018:

Mittwoch, 14. Februar

• Podiumsdiskussion: „Local markets versus export markets: Organic framing holds great potential for smallholders in Africa.” Mit Mareike Brandt (Naturland), Mareike Hahr (GIZ), Florian Berendt (MorgenLand), Irene Kadzere (FiBL), Moderation: Andrea Richert (IFOAM). 12.00 – 13.00 Uhr, Raum Prag, NCC Ost
• Pressekonferenz: „Öko und Fair wächst immer mehr auch im Norden. Öko-Fair-Pionier Naturland zu aktuellen Entwicklungen.” Mit Steffen Reese (Naturland), Thomas Hoyer (dwp) sowie Naturland Erzeugern aus Italien und Deutschland. 14.00 – 15.00 Uhr, Raum Stockholm, NCC Ost
• Empfang: „Give credit to organic and fair.” Internationaler Empfang von Naturland, Oikocredit und Transfair. Ab 19.00 Uhr, Nürnberg, Literaturhaus (nur auf Einladung).

Donnerstag, 15. Februar

• Naturland am Karrieretreff. 11.00 – 13.00 Uhr, Sonderfläche „Generation Zukunft“, Halle 9-565
• Prämierung: „Schönste Veranstaltung der bayerischen Öko-Erlebnistage“. 13.00 – 14.00 Uhr, Naturland Themenfläche, Halle 6, Stand 211
• Vortrag: „Futterpflanzenzüchtungsprojekt an einem Praxisbeispiel (dt/engl).” Mit Werner Vogt-Kaute (Naturland). 15.15 – 15.45 Uhr, Treffpunkt „Bio von Anfang an“, Eingang Mitte
• Podiumsdiskussion: „Dem Klimawandel begegnen – Mit Öko-Landbau und Fairem Handel Konsum- und Produktionsmuster nachhaltig gestalten.” Mit Prof. Dr. Günther Bachmann (Rat für Nachhaltige Entwicklung), Steffen Reese (Naturland), Dr. Peter Schaumberger (GEPA), Dr. Manon Haccius (Alnatura), Moderation: Carsten Veller (FiBL. 16.00 – 17.30, Raum Riga, NCC Ost
• Blue Night Stand Party. Ab 18.00 Uhr, Naturland Stand Halle 6, Naturland Bühne

Freitag, 16. Februar

• Podiumsdiskussion: „Rückenwind von UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und UN-Programmen: pro Bio, Fairer Handel und Naturkost.” Mit Steffen Reese (Naturland), Dr. Karl von Koerber (Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung e.V.), Karin Romeder (ECO-PLUS), Elke Röder (BNN). 10.00 – 10.45 Uhr, Saal Shanghai, NCC Ost
• Podiumsdiskussion: „More Eaters, Fewer Farmers. Big Problem.” Mit Steffen Reese (Naturland), Julia Lernoud (FiBL), Sundeep Kamath (Bio-Dynamic Association of India), Christopher Stopes (IFOAM EU Group), Jennifer Vidal (ECOCERT SA), Moderation: Konrad Hauptfleisch (IFOAM). 11.00 – 12.30 Uhr, Raum Kiew, NCC Ost
• Vortragsveranstaltung: „Ökologisch und Sozial erfolgreich: Zehn Jahre Naturland Wildfisch am Viktoriasee.” Mit Dr. Stefan Bergleiter (Naturland), Jacob Maiseli (Supreme Perch Limited). 12.00 – 12.45 Uhr, Raum Athen, NCC Mitte
• Vortragsveranstaltung: „Herausforderung Wasser. Welche Wege geht der Ökolandbau um die nachhaltige Nutzung von Wasser voranzubringen?” Mit Alexander Koch (Naturland), Philipp Wagnitz (WWF Deutschland), Paul van den Berge (BIO SUISSE). 13.00 – 13.45 Uhr, Raum Budapest, NCC Ost
Naturland

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Markus Fadl
Pressesprecher
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Nachhaltig genießen mit Naturland: Öko-sozial plus Fair | Internationale Grüne Woche in Berlin: Naturland erstmals in zwei Messehallen vertreten

Pressemitteilung, 16.01.2018

Berlin – Naturland steht seit jeher für die Verbindung von Öko-Landbau und Fairem Handel. Dass diese Verbindung mehr ist als nur ein Trend, wird auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin in diesem Jahr in besonderer Weise deutlich. Vom 19. bis 28. Januar ist Naturland erstmals gleich in zwei Hallen der Messe vertreten: zum einen in der Bio-Halle (1.2b), wo ein Höhepunkt wieder das Kinder- und Jugendprogramm mit Lern- und Mitmachspielen rund um den Öko-Landbau sein wird. Zugleich wird Naturland aber auch in der Halle „EINEWELT ohne Hunger ist möglich“ (5.2) präsent sein, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert wird.

Insgesamt 23 Partner aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft präsentieren in der EINEWELT-Halle des BMZ (5.2) Informationen rund um die Themen Nahrungsmittelanbau, Hunger und Ernährungssicherung. Unter dem Motto „Öko & Fair in Nord & Süd“ dreht sich am gemeinsamen Stand von Naturland e.V. und dem Fairhandelshaus GEPA (Stand 105) alles um das Thema Schokolade. Ein Schokoladen-Quiz lädt die Messebesucher ein, sich Gedanken darüber zu machen, was Ökologischer Landbau und Fairer Handel im Fall von Kakao, Zucker und Milch bedeuten.

Spannendes Schülerprogramm bei Naturland in der Bio-Halle

In der Bio-Halle (1.2b) wird derweil auf der Aktionsfläche von Naturland e.V. (Stand 220) vor allem für Kinder und Jugendliche wieder viel geboten. Unter der Leitung des Kooperationspartners „Wissenschaft für Kids mit Tüftelfaktor“ wird es in diesem Jahr um Produkte aus unserer globalisierten Küche gehen. Mit einfachen Versuchen können Schülergruppen Grundnahrungsmittel und Gewürze dieser Welt unter die Lupe nehmen und beispielsweise Farbstoffe, Stärke und Vitamine extrahieren. Ein Welt-Klimazonen-Spiel verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Herkunft und Produktion der Lebensmittel sowie dem damit verbundenen Verbrauch von Ressourcen wie Wasser und Boden. Zu gewinnen gibt es einen Ausflug für die ganze Klasse zum Naturland Betrieb SpeiseGut, einem Berliner Gemüsebaubetrieb, der nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft arbeitet.

Der große Maulwurfstisch lädt darüber hinaus auch am Wochenende zum Spielen ein: „Schafft der Maulwurf alle Aufgaben?“ Und im großen Regenwurmschaukasten zeigen 500 Regenwürmer, welche Bedeutung Tiere für das Erdreich haben.

Öko-faire Spezialitäten am Stand „Naturland & Partner“

Direkt nebenan, am Gemeinschaftsstand „Naturland & Partner“ (Stand 221), haben Besucher an der Naturland Fairwöhn-Bar die Möglichkeit, Gespräche zu vertiefen und sich dabei von Geschmack und Qualität Naturland und Naturland Fair zertifizierter Produkte zu überzeugen. Es gibt verschiedene Tee- und Kaffeespezialitäten, Kaltgetränke, und Schokoriegel – natürlich alles in Öko-Qualität.

Außerdem zeigen verschiedene Naturland Partnerunternehmen, wie aus öko-sozialem Engagement genussvolle Bio-Produkte werden. Beim Weingut Seck können die Besucher rheinhessische Spitzenweine verkosten, bei der Hofpfisterei Ludwig Stocker GmbH kann man erfahren, was ein traditionelles Natursauerteigbrot ausmacht. SpeiseGut, ein ebenfalls Naturland Fair zertifizierter Landwirtschafts- und Gemüsebaubetrieb aus Berlin, präsentiert Säfte und kaltgepresste Öle aus seiner Schauölmühle am Kladower Damm. Und die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG präsentieren ihre Naturland Fair zertifizierten Milch- und Molkereiprodukte. Die dm drogeriemarkt GbH & Co. KG präsentiert verschiedene Naturland zertifizierte Produkte aus ihrem dmBio-Sortiment, die z.T. ebenfalls verkostet werden können.

Naturland auf der Internationalen Grünen Woche Berlin, 19. bis 28. Januar 2018:

– Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr. Verlängerte Öffnungszeiten am Freitag, 26. Januar von 10.00 bis 20.00 Uhr. Naturland in der Bio-Halle 1.2b/Stand 220+221 (Messegelände Eingang Süd) sowie in der BMZ-Halle „EINEWELT ohne Hunger“ (5.2) an Stand 105.
– 19. Januar, 18.00 Uhr: Bio-Empfang des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf der Grünen Woche. Messegelände, Marshall-Haus.
– 20. Januar, 11.00 Uhr: Großdemonstration des Bündnisses „Wir haben es satt!“, Auftaktkundgebung auf dem Washingtonplatz (Hauptbahnhof). Die Naturland Demo-Teilnehmer treffen sich am großen Fahnenmast auf dem Washingtonplatz.
– 20. Januar, 11.30 Uhr: Preisverleihung „Bayerns beste Bioprodukte 2018“ durch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Bayernhalle (22b), Bühne.
– 20. Januar, 14.00 Uhr: Verkostungsshow „Bayerns beste Bio-Produkte 2018“ mit allen Gewinner-Produkten und der ersten bayerischen Bio-Königin, Eva I. Bio-Halle (1.2b), Bühne.
– 22. Januar, 13.30 und 16.00 Uhr: Vortrag „Wie wirkt Fairer Handel vor Ort.“ Anhand eines Naturland Fair zertifizierten GEPA-Schokoriegels werden die Wirkungen des Fairen Handels vor Ort für die verschiedenen Öko-Erzeuger von Kakao, Zucker, Kokos, Milch erläutert. Mit Andrea Fütterer (GEPA) und Agnes Bergmeister (Naturland e.V.). Halle 5.2, BMZ-Bühne.
– 25. Januar, 09.30 Uhr: Tag des Ökologischen Landbaus mit Verleihung Bundespreis Ökologischer Landbau (12.30 Uhr). Halle 7.3, Saal Berlin.
– 25. Januar, 15.00 Uhr: Podiumsdiskussion „Ökologisch – mehr Öko-Landbau in der Aus- und Weiterbildung für Landwirt/innen, Gärtner/innen und Winzer/innen“. Veranstaltet vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen und Naturland e.V. CityCube Berlin, Ebene 3, Raum R13.

Diese Messeauftritte (außer in der BMZ-Halle) werden gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Weitere Informationen unter: www.bundesprogramm.de.

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Das Tierwohl im Fokus! AWARE: Internationaler Workshop zu Tierschutzinspektionen im Öko-Landbau

Pressemitteilung 15.03.2017

Bristol, 14.03.2017 – Mehr
Das Tierwohl im Fokus!
AWARE: Internationaler Workshop zu Tierschutzinspektionen im Öko-Landbaukompetenz für Öko-Kontrolleure: Dies ist das Ziel des durch die Europäische Union geförderten AWARE-Projekts. Sowohl die Öko-Verordnung der Europäischen Union als auch die Richtlinien der Anbauverbände sollen für Öko-Tiere ein gutes Leben gewährleisten. Sie legen für die ökologische Tierhaltung strenge Maßstäbe fest. Angekündigte und unangekündigte Kontrollen von Öko-Kontrollstellen müssen zuverlässig dafür sorgen, dass Tierschutzdefizite auf Öko-Betrieben rasch erkannt und zügig abgestellt werden. Kontrolleure auf Öko-Betrieben müssen für solche Kontrollen besonders befähigt werden.

Im AWARE-Projekt kooperieren Öko-Kontrollstellen, Verbände und Universitäten aus ver-schiedenen europäischen Ländern unter Koordination der Kontrollstelle GfRS aus Göttingen. „Wer als Bio-Kontrolleur Öko-Tierhaltungen prüfen will, braucht besondere Tierschutzkompetenzen“, sagt GfRS-Geschäftsführer Dr. Jochen Neuendorff. „Das Projekt baut auf Vorarbeiten eines durch zwei deutsche Bundesländer geförderten Vorhabens, die gemeinsame Tierwohlkontrolle deutscher Anbauverbände und das englische AssureWell-Projekt auf.“

Auf einem internationalen Projektseminar, das vom 14.-15. März 2017 in Bristol / Vereinigtes Königreich stattfand, vereinbarten die Projektpartner nun gemeinsam angewandte, tierbezogene Kriterien und Prüfkonzepte für unterschiedliche Nutztierrassen, die europaweit Verwendung finden können. „Diese Vorgehensweise ermöglicht eine flexible Umsetzung in den EU-Mitgliedsstaaten bei Anwendung harter, tierbezogener Kriterien“ so Chris Atkinson von der Soil Association. „So möchten wir den unterschiedlichen Verhältnissen in den verschiedenen Ländern Rechnung tragen und Gestaltungsspielraum lassen.“

In der nächsten Projektphase wird unter Federführung der Universität Göttingen ein entsprechendes Trainingscurriculum für Bio-Kontrolleure erstellt.

Weitere Informationen: AWARE; Dr. Jochen Neuendorff, Prinzenstraße 4, D-37073 Göttingen, Telefon: +49-551-58657, Fax: +49-551-58774

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser, und die Kommission kann nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben haftbar gemacht werden.




Die genetische Grundlage unserer Ernährung ist in Gefahr – Naturland zum Welternährungstag am 16. Oktober

Pressemitteilung am 13. Oktober 2016

Gräfelfing – Zum Tag der Welternährung am 16. Oktober macht Naturland auf die Bedeutung der Kleinbauern zur Ernährungssicherung aufmerksam. Auch der gerade erschienene Welthunger-Index 2016 setzt auf die nachhaltige Steigerung der Produktivität von Kleinbauern. Der freie Zugang zu Saatgut und Sortenvielfalt ist dabei eine Voraussetzung – was aber jetzt mit der Übernahme von Monsanto durch Bayer passiert, ist genau das Gegenteil.

„Die Macht der Saatgut- und Pestizidkonzerne bedroht schon heute die genetische Grundlage unsere Ernährung“, warnt der Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester anlässlich des Welternährungstags. Eine große genetische Bandbreite ist jedoch wichtig, damit sich Kulturpflanzen an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen können. Genau das fordern auch die Nachhaltigkeitsziele, denen sich Deutschland verpflichtet hat.

Nachhaltigkeitsziele fordern genetische Vielfalt im Kampf gegen Hunger

Vor gut einem Jahr sind auf dem Sondergipfel der Vereinten Nationen die „Sustainable Development Goals“ (SDGs) verabschiedet worden. Im Nachhaltigkeitsziel 2 geht es darum, den Hunger zu beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung zu erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Explizit wird darin gefordert, die genetische Vielfalt von Saatgut und Kulturpflanzen sowie Nutz- und Haustieren zu bewahren und auch den Zugang dazu zu sichern. Mit der Fusion von Bayer und Monsanto entsteht dagegen ein Megakonzern, der weltweit fast ein Drittel des Saatgutes kontrollieren wird.

Kleinbauern bei der ökologischen Intensivierung unterstützen

Der Öko-Landbau setzt auf autarke, standortgerechte Anbausysteme. Angepasste Lösungen sind vielfältig und leben von einer Vielfalt an lokalen Sorten, die an Klima und Umwelt angepasst sind und Kleinbauern gute Erträge sichern. Ein gutes Beispiel dafür findet man in Peru, auf über 3.500 Metern Höhe. Die Naturland Kleinbauernkooperative Agropia kultiviert über 400 verschiedene Kartoffelsorten, die gute und sichere Erträge trotz der schwierigen lokalen Bedingungen bringen.

Das Modell Bayer-Monsanto hingegen setzt auf patentiertes Hochleistungssaatgut im Kombipaket mit Kunstdünger und Pestiziden, für das nicht nur die Bauern teuer bezahlen. „Wenn Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf Bayer setzt, dann macht er den Bock zum Gärtner“, kommentiert Hohenester. Schmidt hatte die Übernahme begrüßt und die feste Erwartung geäußert, dass Bayer seine Nachhaltigkeitsstrategie auch auf die neuen Unternehmensteile übertragen werde.

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Öko-Landbau stärken als Antwort auf Krise der Landwirtschaft – Naturland zu den Beratungen des Bundestags zum Agrarhaushalt 2017

Pressemitteilung, 06.09.2016

Gräfelfing/Berlin – Naturland fordert die Bundestagsabgeordneten auf, den zaghaften Entwurf der Bundesregierung zum Agrarhaushalt 2017 zu korrigieren. „Mit seinem völlig mutlosen Haushaltsentwurf verschenkt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die Chance, einen Weg aus der aktuellen Krise der konventionellen Landwirtschaft zu weisen“ sagte der Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester am Dienstag in Gräfelfing: „Wir brauchen aber keine Politik des Durchwursteln, sondern ein klares Signal für mehr Öko-Landbau als Antwort auf die Krise. Jetzt ist es an den Abgeordneten, durch Korrekturen am Entwurf des Bundesministeriums in den anstehenden Beratungen dieses positive Signal doch noch zu setzen“, sagte Hohenester.

Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt wird am Donnerstag den vom Kabinett beschlossenen Haushaltsentwurf für sein Ressort erstmals im Bundestag vorstellen. Schmidt hatte sich in der Vergangenheit zwar immer wieder zum Ziel der Bunderegierung bekannt, den Öko-Landbau auf 20 Prozent auszuweiten. Im Haushaltsentwurf ist von diesem ambitionierten Ziel allerdings nichts zu sehen.

So verharrt ausgerechnet das zentrale Instrument für eine Ausweitung des Öko-Landbaus, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), auf der Stelle. „Wir fordern eine Aufstockung des BÖLN von derzeit 17 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro, um einen wirklichen Durchbruch in der Fläche zu erreichen“, sagte Hohenester.

Zukunftsstrategie droht zum Papiertiger zu werden

Dank der starken Nachfrage nach Bio-Produkten stellt die ökologische Lebensmittelwirtschaft für immer mehr Bauern eine echte Alternative zur konventionellen Massen-Produktion dar. Darüber hinaus ist der Öko-Landbau die Form der Landwirtschaft, die Umwelt und Klima schont. Dies hat eigentlich auch Bundesminister Schmidt erkannt und im Sommer 2015 mit der „Zukunftsstrategie Öko-Landbau“ ein Programm zur Beschleunigung der Ausweitung des Öko-Landbaus angekündigt.

„Allerdings zieht Minister Schmidt daraus keinerlei finanzielle Konsequenzen“, kritisierte Hohenester. „Und ohne ausreichend finanzielle Ausstattung droht die Zukunftsstrategie zum Papiertiger zu werden“, warnte der Naturland Präsidiumsvorsitzende.

„Jetzt müssen die Abgeordneten des Bundestags ein klares Signal für mehr Öko und für eine echte Veränderung im Agrarbereich geben. Nur durch eine signifikante Aufstockung des BÖLN kann die Bundesregierung ihre eigenen ehrgeizigen Ziele zur Ausweitung des Öko-Landbaus erreichen“, unterstrich Hohenester abschließend.

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Bundesregierung muss Zukunftschancen durch Umschichtung der EU-Agrargelder nutzen

Pressemitteilung vom 17.08.2016

Mainz/Darmstadt/Gräfelfing, 17. August 2016. Bioland, Demeter und Naturland fordern die Bundesregierung auf, jetzt 15 Prozent der Agrar-Direktzahlungen der 1. Säule zugunsten von Umwelt, Tier- und Klimaschutzmaßnahmen in die 2. Säule umzuschichten. Dieser Spielraum der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) muss genutzt werden, um die nationalen Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Einkommen nachhaltig wirtschaftender Betriebe langfristig zu sichern.

Für eine Agrarwende hin zu mehr Nachhaltigkeit ermöglicht es die EU, 15 Prozent der Agrar-Direktzahlungen aus der 1. Säule für gezielte Agrarumweltmaßnahmen in die 2. Säule umzuschichten. In Deutschland werden bisher nur 4,5 Prozent umgewidmet. So verpasst die Bundesregierung bislang die Chance, wichtige Ziele ihrer Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien umzusetzen.
„Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Ziele im Umweltschutz und zur Ausdehnung des Ökolandbaus auf 20 Prozent der Agrarfläche erreichen will, muss sie die EU-Agrargelder entsprechend umwidmen“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Mit der Umschichtung von weiteren 10,5 Prozent stünden den Bundesländern ab 2019 jährlich rund 500 Mio. Euro für eine Honorierung der Betriebe für Mehrleistungen im Umwelt-, Klima-, und Tierschutz zur Verfügung. Die Bezahlung dieser öffentlichen Güter sichert so einen wichtigen Teil der landwirtschaftlichen Einkommen.“

In einigen Bundesländern sind schon jetzt, im ersten Drittel der Förderperiode, wichtige Agrarumweltmaßnahmen und die Ökolandbauförderung wegen Unterfinanzierung gestrichen worden. So werden im Saarland keine neuen Anträge für die Förderung des Ökolandbaus angenommen. In Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden weitere wichtige Agrarumweltmaßnahmen gestoppt. „Hier werden echte Rückschritte bei der Ökologisierung der Landwirtschaft riskiert“, warnt Demeter Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schmid, und weiter: „Landwirte brauchen Planungssicherheit, um auf ökologischen Landbau umzustellen, gerade in der derzeitigen Preiskrise. Deshalb muss die Bundesregierung jetzt eine zukunftsweisende Entscheidung treffen, die den Ländern erlaubt, diese Planungssicherheit wiederherzustellen und Landwirte bei der Entscheidung für den Ökolandbau zu unterstützen.“

Rund 40 Prozent der Agrar-Direktzahlungen landen bei den Verpächtern und tragen somit wesentlich zur Steigerung der Pachtpreise bei. Dies schmälert die Einkommenswirkung für die Landwirte. Die erste Säule bleibt ineffizient. Auch die Umweltleistungen, die mit der 1. Säule über das Greening erbracht werden, leisten keinen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele. „Die Agrar-Direktzahlungen haben trotz des 2014 eingeführten Greening´s keinen bedeutenden positiven ökologischen Effekt. Im Gegenteil, in der derzeitigen Höhe zementieren sie die Verhältnisse und schwächen das Budget für effektive Umwelt-, Klima- und Tierschutzmaßnahme der 2. Säule“, sagt Hans Hohenester, Präsidiumsvorsitzender von Naturland. „Entscheidend ist daher, dass so viele Mittel wie möglich umgeschichtet werden. Es muss zweckgebunden in landwirtschaftliche Betriebe investiert zu werden: für Öko-Landbau, Arbeitsplätze, Klima-, Tier- und Gewässerschutz“, betont Hohenester.

Zum Positionspapier der Verbände „Zukunftschancen der Gemeinsamen Agrarpolitik für Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz nutzen“
http://www.naturland.de/images/Pressemitteilungen/PMs2016/160728-Verbndepapier-GAP-Zukunftschancen-nutzen.pdf

Ansprechpartner:

• Bioland:
Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation: Gerald Wehde
Tel.: 06131/239 79 20
E-Mail: gerald.wehde[at]bioland.de

• Demeter:
Politik und Öffentlichkeitsarbeit: Antje Kölling
Tel.: 030/54 86 08 84
E-Mail: antje.koelling[at]demeter.de

• Naturland:
Referent Agrarpolitik Sebastian Mittermaier
Tel.: 089/89 80 82 27
E-Mail: s.mittermaier[at]naturland.de




Naturland zum Weltbodentag am 5. Dezember Öko-Bauern sind Bodenschützer

04.12.2015, Pressemitteilung

Gräfelfing – Gesunde Böden sind die Grundlage für eine langfristige Ernährungssicherung, in Deutschland wie auch weltweit. Sie sind weniger betroffen von Erosion, können mehr Wasser und CO2 speichern und sind so besser geeignet, den Herausforderungen des Klimawandels zu trotzen. Der Öko-Landbau leistet durch seine nachhaltige Wirtschaftsweise einen erheblichen Beitrag zum Aufbau und Erhalt gesunder Ackerböden. Um das Wissen über den Boden und seine Pflege bei den Öko-Bauern zu vertiefen, hat Naturland als erster Öko-Verband in Deutschland die Ausbildung zum „Bodenpraktiker“ eingeführt. Dieses Jahr fand das Seminar zum vierten Mal statt.

„Die Teilnehmer erhalten praktisches Wissen, das auf dem eigenen Betrieb angewandt werden kann. Darüber hinaus werden sie aber auch zu Multiplikatoren ausgebildet, die ihr Wissen an andere Landwirte weitergeben“, erläutert Werner Vogt-Kaute, Naturland Fachberater und Organisator der Veranstaltung. Im Rahmen der neun Monate dauernden Weiterbildung wurden Öko-Landwirten von Experten neue Erkenntnisse über nachhaltige Bodenbearbeitung sowie nützliches Wissen über Bodenarten und –eigenschaften vermittelt. Eberhard Räder, Naturland Bauer und Bodenpraktiker aus Bayern, kann seine Böden jetzt besser überwachen: „Durch die Nitratuntersuchung, die ich selbst durchführen kann, habe ich eine Übersicht, wie die Stickstoffdynamik auf meinen Böden im Wasserschutzgebiet ist“.

Zwei Bodenpraktiker-Seminare im „Jahr des Bodens“

Naturland führte 2013 als erster Öko-Verband in Deutschland zusammen mit BioForschung Austria die Ausbildung zum „Bodenpraktiker“ ein. Bei der jährlich stattfindenden Veranstaltungsreihe können sich 20 Öko-Bauern zum Thema nachhaltige Bodenbearbeitung weiterbilden. Im von der UNO ausgerufenen „Internationalen Jahr des Bodens 2015“ wurden von Naturland gleich zwei Bodenpraktiker-Seminare angeboten. Zudem informierte Naturland auf Fach- und Verbrauchermessen die Besucher über die Leistungen des Öko-Landbaus für eine langfristige Sicherung gesunder Böden.

Öko-Bauern verzichten auf mineralische Stickstoffdünger, deren Herstellung große Mengen fossiler Energie verschlingt und dabei Treibhausgase freisetzt. Stattdessen wird die Bodenfruchtbarkeit durch den Einsatz organischen Düngers und den Anbau so genannter Leguminosen gefördert, die Stickstoff aus der Luft im Boden anreichern. Durch gezielten Humusaufbau können ökologisch bewirtschaftete Ackerflächen überdies CO2 langfristig im Boden binden. Gesunde Böden sind weniger betroffen von Erosion, können Wasser besser speichern und können so Extremwetterereignissen wie langen Trockenperioden besser trotzen. Die Tierhaltung ist im Öko-Landbau direkt an die zur Verfügung stehende landwirtschaftliche Nutzfläche gebunden. Öko-Bauern halten weniger Tiere, was eine Überdüngung der Böden verhindert und zugleich weniger Treibhausgase verursacht.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Pascale Sarah Naumann

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