Bürgerentscheid „Raus aus der Steinkohle“: Ergebnis zeigt, dass Stadtrat falsche Schwerpunkte setzt

Pressemitteilung
München, 6. November 2017

München setzt ein Zeichen für den Umweltschutz. 60,2 Prozent der wahlberechtigten BürgerInnen stimmten am gestrigen Sonntag für die Abschaltung des Kohleblocks im Heizkraftwerk Nord. Das nötige Quorum haben sie damit nicht nur erreicht, sondern deutlich überschritten. „Ein Zeichen dafür, dass der Münchner Stadtrat seine Schwerpunkte in den Bereichen Klima- und Umweltschutz falsch setzt“, sagt Martin Glöckner, Geschäftsführer der Umweltschutzorganisation Green City e.V. Als Partner im Bündnis „Raus aus der Steinkohle“ erklärt er auch, was die nächsten Schritte sein sollten.

Es ist das zweite Mal dieses Jahr, dass die Münchner BürgerInnen der Stadtregierung die Richtung weisen: Nachdem der Stadtrat Anfang 2017 die Forderungen des Bürgerbegehrens „Sauba sog i – Reinheitsgebot für Münchner Luft“ nach nur sechs Wochen Laufzeit übernommen hat, gibt es jetzt einen zweiten großen Sieg bürgerlichen Engagements: 118.513 MünchnerInnen haben am gestrigen Sonntag dafür gestimmt, dass der Kohleblock im Heizkraftwerk Nord bis Ende 2022 abgeschaltet werden soll. Das entspricht 60,2 Prozent der wahlberechtigten BürgerInnen. „Natürlich freuen wir uns sehr über dieses deutliche Ergebnis und danken allen Organisatoren und Partnern“, sagt Martin Glöckner, Geschäftsführer von Green City e.V. Die Münchner Umweltschutzorganisation ist Teil des Bündnisses „Raus aus der Steinkohle“.

„Wir sind auf einem guten Weg. Ausschlaggeben ist jetzt, dass wir gemeinsam mit dem Stadtrat und den Stadtwerken München Umsetzungsmöglichkeiten angehen. Wir stehen gerne zur Kooperation bereit“, führt Martin Glöckner fort. Das deutliche Wahlergebnis sei ein klares Zeichen dafür, dass der Stadtrat die Schwerpunkte in diesem Bereich falsch setzt – und damit gegen den Willen der Münchner Bevölkerung entscheidet. „Wir fordern weiterhin mutige, zukunftsweisende Entscheidungen in den Bereichen Mobilität und Klimaschutz“, so Glöckner weiter. Anderenfalls werden die Umweltverbände gemeinsam mit den BürgerInnen immer wieder Korrekturen einfordern.

Ein Grund zum entspannten Zurücklehnen ist das Wahlergebnis nämlich lange nicht – das Engagement für eine umweltverträglichere Stadtpolitik und ein nachhaltigeres München geht schon am 26. November in die nächste Runde: Im Rahmen des Bündnisses für saubere Luft in München und der Münchner Wissenschaftstage findet das 1. Münchner Luftsymposium statt. Weitere Informationen dazu im Internet unter www.greencity.de.

Ihre Ansprechpartnerin bei Green City e.V.:
Franziska Bär, Kommunikation
Mail: presse@greencity.de, Tel: (089) 890 668 -321
Green City e.V., Lindwurmstraße 88, 80337 München
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Über Green City e.V.
Green City e.V. ist seit 1990 als Umweltorganisation für ein grüneres München aktiv. 25 MitarbeiterInnen
setzen sich zusammen mit über 1.500 Ehrenamtlichen und Mitgliedern für stadtverträgliche Mobilität, verantwortungsvollen Umgang mit Energie, nachhaltige Stadtgestaltung, und Umweltbildung für alle Altersgruppen ein. 150 Projekte und Veranstaltungen pro Jahr bieten Umweltschutz zum Anfassen und Mitmachen. Weitere Informationen unter www.greencity.de.




Überdimensionale Wahlkabine vor dem Rathaus: Aktion zum Bürgerbegehren „Raus aus der Steinkohle“

Einladung zum Pressetermin
München, 24. Oktober 2017

Ein Kreuz für den Klimaschutz setzen: Dazu ruft die Umweltorganisation Green City e.V. am Mittwoch, 25. Oktober, mit einer überdimensionalen Wahlkabine am Marienplatz auf. Als Teil des Bündnisses „Raus aus der Steinkohle“ will sie die MünchnerInnen dazu motivieren, beim Bürgerentscheid am 5. November zur Wahl zu gehen – und für das Abschalten des Blocks 2 im Heizkraftwerk München-Nord abzustimmen. Wir laden Sie ein, bei der Aktion dabei zu sein. Sie ist vor allem für FotografInnen interessant, vor Ort beantworten aber gerne auch Experten die Fragen der JournalistInnen.

Termin: Mittwoch, 25. Oktober 2017, 10:30 bis 11:00 Uhr
Ort: Marienplatz vor dem Rathaus, 80331 München
Anmeldung: presse@greencity.de oder (089) 890 668 -321

Das Bürgerbegehren „Raus aus der Steinkohle“ mobilisiert München: Nachdem ein breites Bündnis, dem auch Green City e.V. angehört, die nötigen 33.600 Stimmen sammelte, ließ der Stadtrat Anfang August 2017 den Bürgerentscheid über eine frühzeitige Stilllegung des Block 2 am Heizkraftwerk Nord zu. Das Kraftwerk soll nach den Forderungen des Bürgerbegehrens im Jahr 2022 abgeschaltet werden, statt wie von den Stadtwerken München vorgesehen bis 2035 in Betrieb zu bleiben. Seit 15. Oktober können die MünchnerInnen per Briefwahl abstimmen – oder am 5. November den Gang zur Wahlurne antreten. Green City e.V. unterstützt das Bürgerbegehren als kosteneffiziente und sofort wirksame Klimaschutzmaßnahme. Das Heizkraftwerk-Nord stößt jährlich etwa zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid aus – mehr als der gesamte Münchner Straßenverkehr. Die Stadt München kann sich das Abschalten des Kraftwerks leisten: Laut einem Gutachten des Öko-Institut Freiburg ist eine vorzeitige Stilllegung des Kraftwerksblocks, beispielsweise im Jahr 2020, möglich. Die ausfallende Stromerzeugung würde zum größten Teil durch andere Heizkraftwerke in München übernommen. Durch das Abschalten des Steinkohlekraftwerks könnte München ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz setzen.
Weitere Informationen unter: www.raus-aus-der-steinkohle.de.

Hochaufgelöste Pressefotos können Sie im Anschluss an den Termin aus unserem Presseportal runterladen: https://goo.gl/Nd5n7R

Ihre Ansprechpartnerin bei Green City e.V.:
Judith Fahrentholz, Kommunikation
Mail: presse@greencity.de, Tel: (089) 890 668 -313
Green City e.V., Lindwurmstraße 88, 80337 München